Orientation Week at NMMU

Es ist manchmal schon faszinierend, was man in einer Woche so alles erleben kann! Wir hatten diesen Montag bis Freitag die Introduction Week an der NMMU und sie haben nicht mit Highlights gespart.

Montags war noch ziemlich entspannt mit zum grössten Teil administrativen Aufgaben, wofür sie uns dann nachmittags mit einem Besuch in der Mall belohnten.

Am Dienstag konnten wir uns für die gewünschten Studienkurse einschreiben, was um einiges komplizierter war, als es klingt. Denn abgesehen davon, dass die hier gewählten Module den gleichen Schwerpunkt haben müssen, wie jene an der zhaw, konnte man davon ausgehen, dass wenn man dann endlich ein passendes Fach gefunden hatte, es sich zeitlich mit einem anderen überschnitt und so weiter… Wie dem auch sei, wir haben es hingekriegt und am Nachmittag die erste Sensation erlebt, und zwar als ich mein erstes Zebra gesehen habe! Das Foto habe ich auf dem Gruisbotjie Trail geschossen, welcher durch das an den Campus grenzende Naturreservat führt.

Als ich dann zwei Tage später ein paar Zebras von „wirklich Nahem“ bestaunen durfte, wurde mir auch bewusst, dass dieses Foto nicht gerade eine Meisterleistung ist...
Als ich dann zwei Tage später ein paar Zebras von „wirklich Nahem“ bestaunen durfte, wurde mir auch bewusst, dass dieses Foto nicht gerade eine Meisterleistung ist…

Am Tag darauf lag der Schwerpunkt bei der Musik. Als erstes hatten wir eine Drumming Session inklusive Zulu-Dance, wo sich herausstellte, dass ich und mein Taktgefühl wohl doch nicht so gut miteinander klarkommen, wie ich mir das erhofft habe. Anschliessend bastelten wir Instrumente aus Holz und Abfällen, während einige Sänger/innen traditionelle Zulu-Gesänge anstimmten, was gleichzeitig fremd und doch natürlich klang.

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Am Donnerstag fuhren wir zum Kragga Kamma, einem kleinen Game Park in der Nähe von Port Elizabeth, wo mir auch ziemlich schnell bewusst wurde, wie überflüssig mein erstes Zebrafoto war… Hier sind ein paar Eindrücke von meiner ersten Mini-Safari. Zugegeben, die Bilder sind keine Meisterwerke. Aber ich habe ja noch etwas Zeit zum üben 🙂

Giraffen-Mami mit einem Tag altem Giraffen-Baby
Giraffen-Mami mit einem Tag altem Giraffen-Baby
Zebra in Gross :)
Zebra in Gross 🙂

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Freitags wurden wir alle in die hier sehr üblichen Mini-Busse verladen und erlebten eine Stadt-Tour à la Südafrika. Das heisst, wir fuhren in die Stadt, schossen ein paar Bildern von wunderschönen Touristenattraktionen und wurden anschliessend gebeten, wieder in die Mini-Busse einzusteigen, weil wir mit fahrbarem Untersatz schneller vorankommen. Es waren ca. 15 Mini-Busse im Einsatz, um alle Studenten transportieren zu können und der Plan war, dass alle dem ersten Bus nachfahren, was bis zur ersten Kreuzung auch wunderbar funktionierte. Danach allerdings verloren sich nach und nach immer mehr Mini-Busse aus den Augen. Dass praktisch jedes dritte Auto ein Mini-Bus ist und sie alle identisch aussehen, half bei der Suche auch nicht wirklich weiter. So sind wir dann einfach eine Stunde im Kreis gefahren, bis man zufälligerweise irgendwo wieder aufeinander stiess. Ich muss aber betonen, dass dieses Erlebnis bis jetzt das einzige chaotische war, ansonsten ist die NMMU vorbildlich gut organisiert.

Was mich bisher aber am allermeisten geprägt hat, war die Rückfahrt von einer Mall zu unserem Hotel. Gestern hatten wir zum ersten Mal einen programmfreien Tag und nachdem Pascal, Niklas und Joshua vom Autoverleih zurückkamen (Pascals und mein Auto heisst übrigens George), beschlossen wir, in eine etwas ausserhalb gelegene Mall zu fahren, damit unsere Kreditkarten auch mal wieder zum Zug kommen. Bei der Hinfahrt über den Highway verlief alles wunderbar, Pascal war am Steuer und sein Navi führte uns selbstsicher ans Ziel. Ein paar Stunden später, als wir uns auf den Nachhauseweg machen wollten, hatte Pascals Handy leider den Geist aufgegeben und es lag daher an mir, die ganze Schar wieder ins Hotel zu leiten. Alle, die mich auch nur ein bisschen kennen, sollten wissen, dass meine Orientierung etwas zu wünschen übrig lässt und anscheinend reicht das so weit, dass ich noch nicht mal mehr Navigationsziele auf GoogleMaps eintragen kann. Dass wir uns nicht auf dem richtigen Weg befanden wurde uns ungefähr in dem Moment bewusst, als links und rechts von der Strasse nur noch Wellblechhütten standen und Kinder mit kaputten Matratzen spielten, welche auf Feldern lagen, die man auch einfach als Müllhalden bezeichnen konnte. Kilometerweit zog sich das Township hin, wobei es nicht nur Wellblechhäuser gab sondern auch „Richtige“, allerdings würde ich in einer solchen Hütte definitiv keine Nacht verbringen wollen… In den vergleichsweise bessergestellten Bereichen gab es entlang der Strasse sogar Strassenlaternen, welche aber praktisch unbrauchbar waren, da mindestens jede zweite Lampe nicht mehr funktionierte (und ja, wir fuhren in der Dämmerung…). Ich hätte euch gerne ein Foto davon gezeigt, aber um ehrlich zu sein haben wir uns nicht getraut, langsamer zu fahren und dabei auch noch ein iPhone aus dem Fenster zu halten. Dass wir Weisse sind hat man schon von weitem gesehen und wenn wir uns dann noch als respektlose Touristen geoutet hätten, wäre dem ein oder anderen eventuell der Kragen geplatzt. Was ich auch verstehen kann, nachdem ich den Vergleich vom reichen Küsten-Port Elizabeth und vom Drittweltland-Port Elizabeth gesehen habe.

Wie dem auch sei, wir sind alle unbeschädigt wieder aus dem Township rausgekommen und ich bin gespannt auf meinen Studienalltag, welcher morgen um 9 Uhr mit „Afrikaans for Beginners“ beginnt. Gute Nacht euch allen & bis bald!

4 Gedanken zu „Orientation Week at NMMU“

  1. Liebi Stefanie
    Mir freued eus über all die Nöigkeite us em südlichschte Süde und sind froh, dass du nachem Wäg is – dä Wäg au wider us em Taunschip gfunde häsch. Übrigens das Zebra uf däre erschte Foti isch würklich dä Hammer und wänn du gnau luegsch, gsesch wies lachet – und das innner Darstellig vo nur grad 3 Pixel… 😉
    Ganz liebi Grüess
    Papi und Daniela

    1. Liebi Paniela
      Danke villmal, ich han gwüsst, dass ier vorallem uf mini Leischtig als Fotografin im Uftrag vo National Geographic stolz sind.. 😀
      Umarmig, Stefanie

  2. Hey Stefanie

    Das tönt sehr spannend und ufregend was du in Südafrika alles erlebsch. Ich han hüt zwar keis Zebra gseh, defür han ich es Taubsi gfange :). Ich wünsche dir i de nächschte paar Wuche viel Spass und froi mich, dass du en Blog wie de Barney Stinson hesch.

    Liebi Grüess us de Schwiiz
    Dominique

    1. Liebs Brüederhärzli
      Hahaha ich gratuliere dier härzlich zu dim Taubsi! Mier händ sehr vill Ratzfratz, Karpador und Sterndus und ich han sogar scho en Tauboss 😛
      Meinsch ich söll mich umbenänne i Stefanie von Matterhorn?
      Liebi Grüess usem Paradies 🙂
      Schwöschterli

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